ChatGPT strahlt einen leicht verschrobenen Anachronismus aus: farbarm und bildfrei wie in den 90er Jahren. Da sitze ich nun vor einem Chatfenster, sabble mit einer künstlichen Intelligenz (KI), und es fühlt sich an, als blickten mir Vergangenheit und Zukunft gleichzeitig über die Schulter.
Zurzeit stürzen sich Medien, Goldgräber und Untergangspropheten – also die üblichen Verdächtigen – auf die neue künstliche Textintelligenz. Ich stolpere jeden Tag über frische Artikel und Videos, begeisterte wie kritische.
Ehrfürchtige erste Schritte im neuen KI-Land
ChatGPT aus der KI-Familie OpenAI kommt schlicht daher, vermag aber Dinge zu leisten, die einem die Kinnlade an den Boden tackern. Vielleicht hast Du noch gar keinen Plan davon, was ChatGPT ist und für Dein Leben bedeuten kann. Beruhigenderweise hat den niemand.
Die Masterminds hinter OpenAI selbst fummeln sich gerade noch durch. Im November 2022 hatten sie das Programm weltweit kostenfrei zugänglich gemacht, um zu testen, wie die Nutzer darauf reagieren. Januar 2023 war die Anzahl der Registrierungen auf 100 Millionen angestiegen. Nun müssen CEO Sam Altman und sein Team zusehen, wie sie mit dem rasanten Nutzerwachstum klarkommen. Ja, die Sorgen hätten wir auch gern.
Hast Du schon mit ChatGPT gespielt? Die Anmeldung ist kostenlos und die Bedienung simpel. Anfangs gab es immer wieder Ausfälle, weil die Server ächzten. Das wird langsam besser.
Ist man drin, sitzt man vor einem weißen oder dunklen Hintergrund, wo die KI auf die Eingabe wartet. Gut, und nun? Ehrlich gesagt, war ich zu Beginn richtig befangen.
Weitere Fragen kommen auf, etwa:
- Wie spricht man die KI an?
- Wie formuliert man seine Eingaben?
- Duzt oder siezt man?
- Welche Themen kann man besprechen?
- Was versteht die KI und was nicht?
- Gibt es Wege, die Antworten zu verfeinern?
- Wie kann man ChatGPT privat und beruflich nutzen?
Prompts: Das Beste aus ChatGPT herausholen
Die Eingaben ins Chatfenster heißen Prompts. Es können Fragen oder Anweisungen sein. Sie zu optimieren, wird der Schlüssel dafür sein, ChatGPT erfolgreich zu nutzen.
Erkundigen wir uns doch ChatGPT, welche Eingaben es bevorzugt:
Salomonisch, nicht ganz grammatiksicher, aber für den Anfang nicht schlecht.
Prompts sind mächtige Tools. Ob sie das Internet und unsere Arbeitswelt tatsächlich revolutionieren, lasse ich offen. Möglich ist es. Ich glaube, dass es sich lohnt, mit ChatGPT umgehen zu lernen und zu erforschen, was man mithilfe von Prompts gestalten kann.
Wir alle sind Zauberlehrlinge – die Implikationen daraus gestalten sich faszinierend, optimistisch, aber auch skeptisch. Der Dau in mir hat eine neue Spielwiese gefunden.